VoIP

Skype: Internet-Telefonie für alle

Internet-Telefonie-System funktioniert auch mit Analog-Modem
Von Volker Schäfer

Die Nutzung der Internet-Telefonie wird immer interessanter. Fast täglich gibt es derzeit neue Angebote, wobei netzinterne Gespräche oft kostenlos sind und auch Telefonate in die "normalen" Telefonnetze in der Regel auf einem ähnliches Preisniveau wie die günstigsten Call-by-Call-Anbieter liegen. Leider sind nicht alle Voice-over-IP-Angebote von allen Internet-Fans nutzbar. Oft sorgen DSL-Router oder Firewalls für einseitige Verbindungen oder sogar dafür, dass die Verbindungen überhaupt nicht zustande kommen.

Eines der Internet-Telefonie-Programme, das auch hinter einem Router oder hinter einer Firewall problemlos funktioniert, ist das von den Entwicklern des Filesharing-Systems Kazaa [Link entfernt] programmierte Skype. Wie Kazaa auch nutzt Skype die P2P (Peer-to-Peer) Technologie, um Verbindungen mit anderen Nutzern herzustellen - dieses Mal allerdings nicht, um Dateien zu tauschen, sondern um sich mit Freunden, Bekannten oder auch Geschäftspartnern zu unterhalten.

Netzinterne Gespräche kostenlos

Telefonate mit anderen Skype-Nutzern sind kostenlos, wobei man in einer Kontakt-Liste immer sieht, wer aus dem Bekanntenkreis gerade ebenfalls online und somit erreichbar ist. Bis zu fünf Personen kann man in eine Konferenzschaltung mit einbeziehen, wobei bei Gesprächen mit mehreren Personen naturgemäß besonders hohe Anforderungen an den Internet-Zugang und den verwendeten PC gestellt werden.

Telefonate zwischen zwei Teilnehmern funktionieren auch mit analogem Modem und über GPRS problemlos, während für Konferenzen mit mehreren Personen ein DSL-Anschluss oder eine mobile Internet-Verbindung über UMTS genutzt werden sollte. Die Sprachqualität ist in der Regel sehr gut. Lediglich in den Hauptnutzungszeiten am Abend kann es zu gelegentlichen Aussetzern kommen.

Auch einfache PCs mit einer Prozessorleistung von unter 500 MHz und nur 128 MB RAM können genutzt werden. Es kommt auch dann zu keinen Aussetzern, dafür aber deutlichen Verzögerungen bei der Sprachübertragung.

Software auch für Mac, Linux und Pocket-PC

Neben einer Software für Windows-Desktop-PCs gibt es Skype auch für Windows-PDAs, Mac OS X und Linux-Rechner. Alle Software-Versionen sind kostenlos und können von der Skype-Homepage heruntergeladen werden. Wir haben die PDA-Software auf einem o2 xda II mit externer WLAN-Karte für den Internet-Zugang und auf einem HP iPAQ 5450 mit integriertem WLAN-Modul getestet.

Mit beiden Taschen-PCs konnte die Internet-Telefonie problemlos genutzt werden. Es kam zu keinen Verzögerungen bei der Sprachübertragung. Lediglich die Audioqualität war etwas schlechter als am "normalen" PC. Das wiederum dürfte allerdings vor allem auf die in den mobilen Geräten eingebauten Mikrofone zurückzuführen sein.

Bei der Skype-Nutzung am PDA zeigte sich aber auch ein Nachteil: Die zuvor am Desktop-PC eingerichtete Kontakt-Liste wird nicht - wie z.B. bei ICQ - übernommen, sondern muss neu angelegt werden.

Mit SkypeOut Gespräche auch ins Festnetz möglich

Mit dem Zusatzdienst SkypeOut kann man auch Gespräche in die normalen Telefonnetze führen. Hierzu lädt man entweder 10 oder 25 Euro per Kreditkarte auf sein Kundenkonto auf. Anschließend lässt sich dieser Betrag dann abtelefonieren. Die Gesprächspreise hat Skype auf seiner Homepage hinterlegt [Link entfernt] . Der Minutenpreis ins deutsche Festnetz und in 21 weitere Länder beträgt 2 Cent. In die deutschen Mobilfunknetze telefoniert man für 28,8 Cent pro Minute.

Bei diesen Tarifen lohnt sich die Anmeldung allerdings nicht unbedingt, zumal viele Call-by-Call-Angebote günstiger sind. Sparen können aber beispielsweise Kunden von Citycarriern, die nicht die Möglichkeit haben, alternative Verbindungsnetzbetreiber auszuwählen.

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