Deutsche Telekom vom starken Euro belastet (Update)
Die Telekom hat seine Quartalszahlen vorgelegt.
dpa
Die Deutsche Telekom ist zu Jahresbeginn in dem vor
einer milliardenschweren Fusion stehenden US-Geschäft durch den
starken Euro gebremst worden. Der konzernweite Umsatz ging im ersten
Quartal um 3,9 Prozent auf 17,92 Milliarden Euro zurück, wie der
DAX-Konzern heute in Bonn mitteilte. Ohne den Wechselkurseffekt
hätte der Erlös um 3,1 Prozent zugelegt.
Knapp eine Milliarde Euro mehr im Vorjahr
Die Telekom hat seine Quartalszahlen vorgelegt.
dpa
Weil T-Mobile US an sich weiter brummt und die eigene
Ergebnisprognose erhöht hatte, rechnet das Management um
Vorstandschef Tim Höttges jetzt ebenfalls mit etwas mehr operativem
Gewinn - wenn die bisher so starken Wechselkurseffekte ausgeklammert
werden. Im ersten Quartal hatte der Dollar gegenüber dem Euro im Vergleich mit
dem Vorjahreszeitraum rund 15 Prozent an Wert verloren. Das nimmt in
der Umrechnung den starken Zahlen aus den USA den Glanz.
Dennoch blieb das Ergebnis im ersten Quartal vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen konzernweit mit 5,55 Milliarden Euro stabil. Unter dem Strich verdiente die Telekom mit knapp einer Milliarde Euro ein Drittel mehr als vor einem Jahr, weil das Finanzergebnis deutlich besser ausfiel als ein Jahr zuvor.
Vodafone bereitet der Telekom Kopfzerbrechen
In Deutschland bereitet eine andere milliardenschwere Übernahme Telekom-Chef Tim Höttges aber Kopfschmerzen: Den geplanten Kauf des Kabelanbieters Unitymedia durch den britischen Telekom-Rivalen Vodafone finde er "wettbewerbsverzerrend", sagte Höttges heute bei der Vorlage der Quartalszahlen in Bonn. Er kündigte Widerstand gegen das Vorhaben an. Höttges setzt mit der geplanten Übernahme des US-Konkurrenten Sprint voll auf das Geschäft jenseits des Atlantiks. Ob die Aufseher den Deal durchgehen lassen, dahinter steht noch ein großes Fragezeichen. US-Chef John Legere hatte - wie so häufig - mit dem Zwischenbericht der Amerikaner die eigene Prognose für Kundenverträge und den operativen Gewinn in die Höhe geschraubt.
Das kommt auch in Bonn an, weil die Telekom ihre Prognosen um Währungseffekte bereinigt ausweist. "Das in unserer Branche einzigartige Wachstumsprofil ermöglicht es uns, einmal mehr die Prognose anzuheben", sagte Höttges. So sollen es nun rund 100 Millionen Euro mehr Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten werden.