Dunkle Prognose: Facebook hat mehr Tote als lebende Nutzer
Laut einer Studie wird Facebook künftig mehr inaktive Nutzer als aktive haben
(c) dpa
Bei Facebook könnten bis zum Jahr 2070 mehr tote als lebende
Nutzer registriert sein. Das geht aus einer Studie des Oxford
Internet Institute in Großbritannien hervor, deren Ergebnisse am
Wochenende veröffentlicht wurden. Auf der Grundlage von Nutzerzahlen
aus dem Jahr 2018 sowie UN-Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung
weltweit berechneten die Forscher, dass mindestens 1,4 Milliarden
Facebook-Mitglieder bis zum Jahr 2100 sterben werden. Sollte die
Facebook-Gemeinde weiter wachsen wie bisher, läge die Zahl der
gestorbenen Facebook-Nutzer bis zum Ende des Jahrhunderts bei 4,9 Milliarden.
Das soziale Netzwerk hat derzeit nach eigenen Angaben 2,37 Milliarden aktive
Nutzer auf der ganzen Welt.
Problem: Das digitale Erbe
Laut einer Studie wird Facebook künftig mehr inaktive Nutzer als aktive haben
(c) dpa
Die wachsende Zahl gestorbener Facebook-Mitglieder werfe wichtige
Fragen zum virtuellen Erbe der Nutzer auf, sagen die Forscher. "Als
Gesellschaft haben wir gerade erst angefangen, diese Fragen zu
stellen, und wir haben noch einen langen Weg vor uns", sagte Co-Autor
Carl Öhman. Sein Kollege David Watson betonte zudem den möglichen
Nutzen von Facebook-Daten als historisches Archiv menschlicher
Kultur. Es sei wichtig, dass der Zugang zu diesen historischen Daten
nicht nur einem einzigen profitorientierten Unternehmen zur Verfügung
stünden. "Es ist auch wichtig sicherzustellen, dass zukünftige
Generationen unser digitales Erbe nutzen können, um ihre Geschichte
zu verstehen", sagte Watson weiter.
Das soziale Netzwerk war in der Vergangenheit vermehrt in die Datenschutz-Kritik geraten. So wurden unter anderem nicht nur Passwörter von Nutzern im Klartext gespeichert, sondern auch Kontaktdaten wurden hochgeladen.