Viele Möglichkeiten: Die eigene Cloud im Heim-Netzwerk
Ein NAS-System mit mehreren Festplatten verleitet dazu, sich riesige Datenspeicher anzulegen. Wer etwas mehr Wert auf Datenintegrität legen möchte, sollte aber unbedingt einen Teil seines Speicherplatzes für das Backup einplanen. Hier kommt die gewählte RAID-Konfiguration ins Spiel. RAID steht für „Redundant Array Of Independent Disks“ und beschreibt ein System zur Organisation mehrerer Festplatten. Bei Systemen mit zwei Festplatten wird üblicherweise zwischen RAID 0 oder RAID 1 unterschieden.
Nehmen wir ein NAS-System mit insgesamt 8 TB Speicher, aufgeteilt auf 2 x 4 TB Festplatten. Nun kann man entweder die vollen 8 TB nutzen oder
aber nur 4 TB. Bei einer RAID-1-Konfiguration steht mir nur der Speicherplatz einer der beiden Platten zur Verfügung. Die zweite Platte
gilt als Backup. Speichere ich nun etwas in meiner privaten Cloud, werden die Daten gleich doppelt, auf beiden Festplatten, abgelegt.
Fällt eine Festplatte aus, sind die Daten nicht verloren, sondern können von der Backup-Platte gelesen werden.
Teilt man den Speicherplatz auf mehrere Festplatten auf, kommt RAID ins Spiel. Hier wird festgelegt, wie die Daten auf die verschiedenen physikalischen Medien verteilt werden. Ob besonders schnell oder besonders sicher, kommt auf die Konfiguration an.
CC-BY-SA 3.0 Colin Burnett
Benötige ich aber mehr Speicherplatz und Geschwindigkeit, greife ich zu RAID 0. Dann werden die beiden physischen Festplatten zu einem
großen virtuellen Medium zusammengefasst. RAID 0 speichert nun die Datenblöcke jeweils anteilig mal auf die eine, mal auf die andere Platte.
So werden höhere Schreib- und Leseraten erreicht. Fällt aber nun nur eine Platte aus, sind meine Daten höchstwahrscheinlich verloren,
da auf jedem Medium jeweils nur die halbe Information vorhanden ist.
RAID 5: Sicherheit und Speicherplatz
Bei Systemen mit drei oder noch mehr Festplatten lohnt es sich, über eine RAID-5-Konfiguration nachzudenken. Hier werden zusätzlich zu den eigentlichen Daten noch sogenannte „Paritätsinformationen“ generiert und gespeichert, die der Datensicherheit im Falle eines Ausfalls einer Festplatte dienen. So kann man zum einen von einer gesteigerten Schreib- und Lesegeschwindigkeit durch die Verteilte Speicherung der Daten auf mehrere Festplatten profitieren, hat aber gleichzeitig eine erhöhte Sicherheit im Falle eines Hardwarefehlers.
Der gesamt zur Verfügung stehende Speicherplatz errechnet sich hier durch die Anzahl der Festplatten minus eins multipliziert mit der Kapazität der kleinsten installierten Festplatte. Nehmen wir also an, es sind 3 x 4 TB verbaut. So stehen bei einer RAID-5-Konfiguration acht Terabyte für Daten zur Verfügung, während vier Terabyte für die Paritätsinformationen vorgesehen sind. Da alle Daten, auch die Paritätsinformationen, verteilt über alle drei Platten gespeichert werden, kann immer maximal eine Festplatte ausfallen, ohne dass es zu Datenverlusten kommt. Mit Hilfe der Paritätsdaten können die verloren gegangenen Datenblöcke wieder hergestellt werden.
Wenn die Cloud eingerichtet ist, soll diese in der Regel auch noch von unterwegs erreichbar sein. Wie das funktioniert, erklären wir auf der letzten Seite.