Newsletter 7/99

08.04.1999
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 08.04.1999 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Arcor übernimmt o.tel.o.
  2. Neue Preise im Festnetz.
  3. 0800-Nummern und Calling Cards.
  4. Günstig vom Handy aus telefonieren.
  5. T-Online: Aufteilung in Verbindungs- und Nutzungsentgelt erfolgt.
  6. Internetzugang.
  7. Telefonauskunft von Viag Interkom.
  1. Die Top-Meldung kam kurz vor Ostern: Der Festnetzanbieter Arcor übernimmt den Konkurrenten o.tel.o.

    Übernahmegerüchte um o.tel.o hatte es schon eine Zeit lang gegeben. Die beiden Eigentümer RWE und Veba waren mit dem Geschäftsergebnis alles andere als zufrieden. Zum ersten Mal verdichteten sich die Gerüchte am Wochenende vom 28./29. März: Dabei wurde Mobilcom als Käufer genannt. Wenige Tage später wurde auch Debitel als Interessent gehandelt - mit dem finanzstarken DaimlerChrysler-Konzern im Rücken hätte Debitel die Übernahme problemlos finanzieren können.

    Doch kaum jemand sprach von Arcor als möglichen Käufer - bis der Deal durch Ad-Hoc-Meldungen an der Börse bekanntgegeben wurde. Mit Arcor und o.tel.o gehen zwei Firmen zusammen, die eine ähnliche Strategie fahren: Beide installieren ein aufwendiges eigenes Netz, beide haben kein sonderliches Interesse am Preiskampf, sondern setzen lieber auf die Kundenakquisition durch Werbung und Vertriebspartner. Es gibt aber auch Unterschiede: o.tel.o hat vor allem Privatkunden unter Vertrag (Pre-Selection), Arcors Stärken sind Call by Call und der Geschäftskundenbereich.

    Arcor hat bereits angekündigt, die Marke o.tel.o weiterzuführen. Im technischen Bereich sollen aber so schnell wie möglich die Kapazitäten vereint werden - z.B. reicht es, wenn einer von beiden Partnern Rechnungen druckt und verschickt.

    Mit der Übernahme ist Arcor nun mit Abstand der Größte unter den Konkurrenten der Telekom. Problematisch ist, dass Arcor mit o.tel.o auch das Kabelnetz von o.tel.o übernimmt. Schon vorher gab es nicht viele unabhängige Anbieter für Bandbreiten in Deutschland, jetzt ist es noch einer weniger. Strenggenommen gibt es zwar kein o.tel.o-Netz - die Kabel gehören den Energiekonzernen, die diese auch verlegt haben - aber o.tel.o hat die exklusiven Nutzungsrechte, die nun auf Arcor übergehen.

  2. Wieder mal gab es viele Preisänderungen, unter anderem bei Axxon, Ewe Tel, Mistral, Mobilcom, Nikoma, TelDaFax, Téleos, Viag Interkom und Victor Vox. Auffallend sind zwei Tendenzen: Die Ferngesprächstarife pendeln sich auf 15 Pfennig tagsüber, 10 Pfennig abends und 6 Pfennig nachts ein. Gespräche zum Mobilfunk kosten ganztags ca. 48 Pfennig pro Minute.

    Es gibt aber auch ein paar Änderungen, die herausragen: Bei Viag Interkom können seit 1. April Gespräche in die ganze Zone "Euro 1" und zusätzlich nach Gibraltar, Ungarn und Zypern für 39 Pfennig pro Minute geführt werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, einfach die 01090 vorwählen. Noch günstiger ist Komtel Telecommunication Services bis zum 14. April: Bei Einwahl über 01803/024 024 kann man für 18 Pfennig pro Minute nach Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Niederlande, Schweden, Schweiz und die USA telefonieren. Nach dem genannten Termin wird auf die 01805/024 024 umgestellt, die 24 Pfennig pro Minute kostet. Einziger Haken: Die Gebührenuhr läuft bereits, während man die Nummer des Angerufenen tippt oder es bei diesem klingelt. Man bezahlt also auch Gespräche, wenn man den anderen gar nicht erreicht.

    Mobilcom 01019 und Nikoma (Anmeldung) haben den Ferngesprächstarif zur Geschäftszeit auf 12 Pfennig pro Minute gesenkt. Noch günstiger sind allerdings CS Telecom (Anmeldung), die 9,5 Pfennig pro Minute berechnen, und 01051 Telecom (ohne Anmeldung), die sogar nur 9 Pfennig verlangen. Bei 01051 gibt es aber das Problem, dass die Deutsche Telekom in Berlin, Düsseldorf und München noch keine Interconnect-Anschlüsse bereitgestellt hat. In der Folge müssen Gespräche aus diesen Städten und deren Umland über andere Knoten geführt werden - denen nun Überlastung droht. Daher schaltet 01051 die genannten Städte und deren Umland nach Bedarf ab, um Überlastungen zu vermeiden.

    Alle zuvor genannten Firmen rechnen im Minutentakt ab. Wer vor allem kurze Telefonate führt, ist mit dem Sekundentakt besser beraten: 12 Pfennig pro Minute (Mobilcom, nur bei PreSelection), 13,4 Pfennig pro Minute (Nikoma, Option Sekundentakt), 13,8 Pfennig pro Minute (UPX, Anmeldung) oder 13,9 Pfennig pro Minute (3U, 01078, ohne Anmeldung). Ist 01078 überlastet, bietet sich TelDaFax 01030 als Alternative mit 15 Pfennig pro Minute an.

  3. Wie bereits im letzten Newsletter angesprochen, gibt es neue Regelungen für die Abrechnung bei Calling Cards: Interoute berechnet für die Einwahl aus den Mobilnetzen einen Zuschlag von 80 Pfennig pro Minute bei der VIP-Karte und 99 Pfennig pro Minute bei der Intercard. Poptel verlangt 90 Pfennig pro Minute, First Telecom 95 Pfennig und Alpha Telecom 91 Pfennig.

    Auch die Preise für 0800-Nummern haben sich verändert. Mox hat beispielsweise den Preis für Verbindungen Festnetz -> Festnetz von 21,9 auf 15,9 Pfennig pro Minute gesenkt. Mobilfunk -> Festnetz wurde hingegen von 21,9 auf 139,9 Pfennig pro Minute erhöht. Die Entgelte bezahlt jeweils der Angerufene. Star Telecom verlangt 18,4 bzw. 110 Pfennig pro Minute für 0800-Nummern (Fest -> Fest bzw. Mobil -> Fest).

  4. Der andere Weg zu günstigen Gesprächen vom Handy aus ist Callback: Man ruft einen Computer in den USA oder in England an und legt auf. Der Computer ruft zurück. Letzteres ist ein internationales Gespräch, für das andere Konditionen gelten. Günstige Möglichkeiten für Callback bieten Enlinea (18 US-Cent, das sind ca. 33 Pfennig pro Minute, Takt 60/6), Telesys und M.D.S. (20 US-Cent, das sind ca. 37 Pfennig pro Minute) sowie First Telecom (39 Pfennig pro Minute, Takt 30/1). Ein Takt von 60/6 bedeutet, dass mindestens 60 Sekunden = 1 Minute berechnet werden. Danach läuft die Gebührenuhr in 6-Sekunden-Sprüngen weiter. Bei Telesys und MDS bezahlt man ab dem Wählton des Callback-Computers. Nicht zustandegekommene Verbindungen werden zwar storniert, kommt aber ein Gespräch zustande, bezahlt man auch für Zeiten mit, die man nicht genutzt hat. Enlinea und First Telecom rechnen hingegen erst ab dem Zeitpunkt ab, ab dem der Angerufene abnimmt.

    First Telecom nimmt eine Sonderrolle ein, da der genannte Preis nur für Gespräche Mobilnetz -> Festnetz gilt. Mobilnetz -> Mobilnetz ist hier deutlich teurer. Bei allen anderen Callback-Diensten ist es hingegen egal, ob man vom oder zum Handy telefoniert.

    Die Tarife vom und zum Handy lassen sich am besten über die Standardversion der Tarifdatenbank auf www.teltarif.de abfragen. Stellen Sie zum Beispiel "Mobilfunk" als Ausgangsort und "Fern" als Zielort ein, um die günstigsten Angebote Handy->Festnetz zu ermitteln.

  5. Die Deutsche Telekom hat festgelegt, wie sich der T-Online-Tarif von 6 Pfennig pro Minute zusammensetzt: 3 Pfennig kostet die Einwahl, 3 Pfennig T-Online selber. Es ist möglich, das Produkt "T-Online pur" zu kaufen, bei dem nur die online-Zeit abgerechnet wird und die Einwahl klassisch über eine beliebige Telefonfirma erfolgt. Bei "T-Online eco" kostet beides zusammen hingegen 6 Pfennig pro Minute - in der Regel ist das die günstigere Variante. AOL und andere Internet-Provider haben die Telekom aufgefordert, auch die Einwahl zu ihnen für 3 Pfennig pro Minute zu ermöglichen.

  6. Aber die Deutsche Telekom ist nicht die einzige Firma, die den Internetzugang günstiger macht: Zum Beispiel bietet Netcologne für DM 66,- ein Paket an, in dem 60 online-Stunden enthalten sind - inklusive Einwahl! Jede weitere Minute kostet 3 Pfennig. Voraussetzung ist aber ein Telefonanschluss bei Netcologne.

    Im letzten Newsletter hatten wir mehrere Produkte für "Internet by Call" ohne Anmeldung vorgestellt. Dabei war o.tel.o aus Versehen vergessen worden: Es werden 5,9 Pfennig pro Minute verlangt. Wer eine Pre-Selection auf o.tel.o hat, zahlt werktags zwischen 22 und 9 Uhr sowie am Wochenende nur mehr 3 Pfennig pro Minute, sobald er oder sie länger als 30 Minuten online ist. Das macht o.tel.o zum Schnäppchen für private Dauer-Surfer.

    Die Telepassport-Tochter Super 24 berechnet 6 Pfennig pro Minute. Anmeldung ist erforderlich. Der Provider Inetservice bietet ab 14. April einen Internetzugang für DM 5,- im Monat an. Pro Minute werden Gebühren berechnet, die ziemlich genau denen eines Ortsgespräches bei der Deutschen Telekom entsprechen: 8 Pfennig pro Minute Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr, 3 Pfennig nachts von 21 bis 8 Uhr und 4,8 Pfennig pro Minute sonst. Es wird aber minutengenau abgerechnet - deutlich besser als beim Telekom-Ortsgespräch, wo die Einheit immer mindestens 90 Sekunden dauert.

  7. Zu guter letzt: Die Telefonauskunft von Viag Interkom kann über die bundesweit gültige Rufnummer 11881 erreicht werden. Der Nutzer zahlt zunächst ein einmaliges Entgelt von DM 1,59. Während der Nutzung kommen noch 22 Pfennig pro Minute hinzu, die im 10/10-Takt abgerechnet werden. Zumindest für komplizierte Anliegen (mehrere Telefonnummern erfragen, die richtige Nummer unter mehreren möglichen herausfinden usw.) ist Viag damit die günstigste Möglichkeit. Auf Wunsch kann man sich auch direkt mit dem gewünschten Gesprächspartner verbinden lassen - was ebenfalls 22 Pfennig pro Minute kostet.
Weitere Informationen zu allen hier genannten Telefonfirmen, wie zum Beispiel die Internet-Adresse, Hotline-Nummer oder eine Tarifübersicht, finden Sie wie üblich auf http://www.teltarif.de/ .
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