Google dementiert: Ad-Blocker bremsen Youtube nicht aus
Das YouTube-Team hat kürzlich via X (ehemals Twitter) ein Statement zur vorgeworfenen Benachteiligung bei der Nutzung von Werbeblockern abgegeben. Man habe die jüngsten Berichte von Anwendern über Lade-Verzögerungen gesehen und möchte klarstellen, dass dies nicht mit den Maßnahmen der Ad-Blocker-Erkennung in Verbindung steht. Abschließend verlinkt Google zur Hilfeseite für YouTube-Störungen. Der X-Post hat bereits mehr als 131.000 Aufrufe und über 290 Kommentare. Die meisten Anwender schenken den Aussagen des Streaming-Dienstes keinen Glauben.
So beteuern mehrere Nutzer, dass ihre Performance-Probleme mit der Video-Plattform nach Deaktivierung des Werbeblockers verschwinden. Allerdings wurde der Großteil der Kommentare am Dienstag verfasst. In der Redaktion konnten wir gestern ebenfalls Geschwindigkeitseinbußen mit Ad-Blocker und deren Beseitigung ohne Ad-Blocker nachvollziehen. Heute haben wir denselben Test durchgeführt. Erstaunlicherweise reagierte YouTube auch mit dem Reklameschutz wieder flott. Die Ladezeiten waren ebenfalls identisch mit jenen ohne den Einsatz eines Werbeblockers.Ob Google die Drosselung simpel deaktiviert hat oder es eine Störung beim Dienst oder Ad-Blockern gab, bleibt wohl ein Geheimnis.
YouTube wird mit Ad-Blocker extrem langsam
Immer mehr Nutzer von YouTube beklagen sich über ruckelnde Videos, langes Zwischenspeichern und einer allgemein schlechten Performance. All diese Anwender haben gemein, dass sie einen Werbeblocker einsetzen. Google geht immer härter gegen solche User, die gegen die Richtlinien des Services verstoßen, vor. Mittlerweile ist der Malus jedoch so stark ausgeprägt, dass eine vernünftige Nutzung des Streaming-Dienstes oft kaum noch möglich ist. Ein Code in YouTube sorgt für die künstliche Verschlechterung. Wer dem entgehen will, soll den Ad-Blocker deaktivieren oder Premium-Mitglied werden.
Google bestraft User von Werbeblockern mit mieser Performance
Den unliebsamen Puffer-Kreis sehen Ad-Blocker-User in YouTube häufig
Google / Dream BGM
Seit einiger Zeit vollzieht Google immer mehr Maßnahmen, um Anwender der kostenlosen YouTube-Version zu einem Abonnement zu bewegen. Die Reklame in den Clips häuft sich und es gibt Mahnungen, dass man bei Verwendung eines Ad-Blockers gegen die Nutzungsrichtlinien verstößt. Manche Menschen bekommen sogar den Video-Zugang gesperrt, bis sie entweder den Werbeblocker deaktivieren oder YouTube Premium abonnieren. Durch 9to5Google wurden wir auf eine weitere Masche aufmerksam.
Weltweit hat der Suchmaschinenkonzern damit begonnen, einen Code in seinem Streaming-Dienst zu aktivieren, der für eine künstliche Drosselung der Webseite sorgt. Erkennt YouTube einen Ad-Blocker im Browser, ganz egal welchen, tritt dieser Nachteil in Kraft. Zahlreiche User beschweren sich über dieses Vorgehen. YouTube selbst betitelt die schlechtere Performance als „Suboptimale Betrachtung“. Bereits seit Ende 2023 findet diese Maßnahme Verwendung und sucht immer mehr Anwender heim. Für die optimale Geschwindigkeit muss der Werbeblocker abgeschaltet oder eine 12,99 Euro monatlich teure Mitgliedschaft gebucht werden.
Selbstversuch bestätigt die künstliche Drosselung
Der hier schreibende Autor hat einen ziemlich flotten PC und eine 250-MBit-Leitung, die auch für das Streaming von UHD-Inhalten in hoher Qualität völlig ausreicht. Außerdem ist er selbst Nutzer von YouTube Premium. Um den erwähnten Malus zu überprüfen, haben wir zunächst einige 4K-Videos ohne Werbeblocker mit unserem Premium-Konto aufgerufen. Die Clips wurden zügig geladen, zu einer beliebigen Position konnten wir in ein bis zwei Sekunden springen. Weder die Navigation durch Suchergebnisse noch durch das Menü ruckelte.
Nach dem Aktivieren eines Ad-Blockers und aus dem Premium-Account ausgeloggt, zeigte sich ein ganz anderes Bild. Elemente brauchten deutlich länger, bis sie geladen waren. Das Menü reagierte äußerst träge. Außerdem starteten die Clips etwas später. Den größten Unterschied bemerkten wir aber beim Springen durch die Videos. Bis zu fünf Sekunden mussten wir teilweise warten, bis die Wiedergabe fortgesetzt wurde. Eine häufig ruckelnde Wiedergabe frustrierte ebenfalls. Unsere persönliche Erfahrung bestätigt also die Benachteiligung von YouTube-Usern mit Ad-Blocker.
Immerhin strebt Google mehr Datenschutz in der EU an, um dem Digital Markets Act (DMA) zu entsprechen.