Breitbandmessung: Nutzer mit 5G- & DSL-Speed zufrieden?
Bundesnetzagentur veröffentlicht Jahresbericht zur Breitbandmessung
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Mit der Breitbandmessung liefert die Bundesnetzagentur den Verbrauchern ein Messtool, mit dem diese feststellen können, ob der eigene Internet-Provider die bei Vertragsabschluss zugesagte Internet-Geschwindigkeit liefert oder nicht. Die Ergebnisse der Breitbandmessung hängen davon ab, welchen Tarif der Nutzer mit dem Anbieter vereinbart hat. Deshalb lassen sich aus der Breitbandmessung laut der Behörde keine Aussagen zur Versorgungssituation oder Verfügbarkeit von breitbandigen Internetzugangsdiensten ableiten. Es wird vielmehr geprüft, ob die Anbieter ihren Kunden die vertraglich zugesicherte Bandbreite liefern.
Der achte Jahresbericht, den die BNetzA heute vorlegte, umfasst den Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023. Insgesamt seien mit der Desktop-App 305.035 valide Messungen durchgeführt worden. 2021/2022 waren es noch 398.747 valide Messungen. Im Mobilfunk seien es 563.363 valide Messungen gewesen (2021/2022 waren es 623.581).
Generell stehe diesmal der voranschreitende 5G-Ausbau im Mobilfunk im Fokus. Im aktuellen Berichtszeitraum 2022/2023 habe der Anteil von 5G-Messungen bereits 28,5 Prozent aller Messungen betragen, im Berichtsjahr 2020/2021 waren es nur 6 Prozent gewesen.
Die Ergebnisse im Festnetz
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Im Festnetz erhielten laut Auswertung der Behörde 85,5 Prozent der Internet-Nutzer (2021/2022: 84,4 Prozent) mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Bei 43,5 Prozent der Nutzer (2021/2022: 42,3 Prozent) sei diese voll erreicht oder überschritten worden. Gegenüber dem Vorjahr hätten sich somit leichte Verbesserungen feststellen lassen.
79,1 Prozent der Endkunden (2021/2022: 78,2 Prozent) seien mit der Leistung ihres Anbieters zufrieden gewesen (Noten 1 bis 3). 10,4 Prozent der Kunden (2021/2022: 10,9 Prozent) hätten ihren Anschluss mit den Noten 5 oder 6 bewertet. Im Vergleich zum Vorjahr sei eine leichte Verbesserung der Kundenzufriedenheit feststellbar gewesen. Zufriedene Endkunden hätten einen besseren Verhältniswert der tatsächlichen gemessenen im Vergleich zur vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate erzielt.
Mobilfunk-Ergebnisse noch unter Festnetz-Werten
Im Mobilfunk habe das generelle Niveau "erneut deutlich unter dem im Festnetz" gelegen. Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg hätten 25,5 Prozent der Nutzer (2021/2022: 23,2 Prozent) mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate erhalten. Bei vier Prozent der Nutzer (2021/2022: drei Prozent) sei diese voll erreicht oder überschritten worden.
Die Endkunden hätten die Mobilfunk-Anbieter weiterhin weit überwiegend mit Noten von 1 bis 3 bewertet (70,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei dieser Anteil minimal zurückgegangen (2021/2022: 70,8 Prozent). Da gleichzeitig der in der Breitbandmessung ermittelte Verhältniswert zwischen der gemessenen und der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate wieder auf einem niedrigen Niveau lag, sei weiterhin zu vermuten, dass die Nutzer bei mobilen Breitbandanschlüssen eher die Mobilität und die zur Verfügung stehende absolute Datenübertragungsrate bewerteten als das Erreichen der vertraglich in Aussicht gestellten maximalen Datenübertragungsrate.
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